Rundreise Norwegen - Städte, Fjorde, Nationalparks

Norwegen ist nicht nur für Wikingerfans ein echtes Mekka, sondern auch für Natururlauber und Liebhaber ausgedehnter Bergwanderungen. Neben einer faszinierenden Mythologie wartet das Land nämlich auch mit einigen der schönsten Naturpanoramen in Skandinavien auf. Davon stehen einige sogar in enger Verbindung mit der nordischen Sagenwelt, was die Orte noch magischer macht. Gerade die Fjorde an der norwegischen Westküste sind ein beliebtes Reiseziel für Wassersportler, die entlang der tiefen Fjordarme wunderbar Kajak- und Kanusport betreiben können. Eine Rundreise durch Norwegen mit dem Auto ist die beste Option, um so viele Highlights des Landes wie möglich auf eigene Faust zu erkunden.

Rundreise Norwegen: Start in Oslo

Starten Sie Ihre Rundreise durch Norwegen am besten in der Landeshauptstadt Oslo. Sie liegt an der Südküste in unmittelbarer Nähe zur schwedischen Grenze, wo die Öresundbrücke gute Überfahrtsmöglichkeiten von Dänemark aus bietet. In Oslo haben Sie dann einerseits Gelegenheit, sich für Ihre Rundreise mit Verpflegung einzudecken. Außerdem bieten Sehenswürdigkeiten wie das Königliche Schloss, die Festung Akershus und das Wikingerschiffsmuseum erste interessante Ausflugsziele, um sich mit der landeseigenen Kultur vertraut zu machen.

Startpunkt Oslo - historisch und modern

Lysefjord

Die norwegischen Westfjorde sind ein sehr beliebter Routenabschnitt, der einige der schönsten Küstenlandschaften des Landes für Sie bereithält. Einen ersten Zwischenstopp sollten Sie hier am Lysefjord in Ryfylke einplanen. In der Ortschaft Lysebotn gibt es viele schöne Ferienhäuser direkt an der Fjordbucht. Nach einer kleinen Rast können Sie dann bei einer Wanderung die herrliche Panoramaaussicht über den Lysefjord vom 600 m hohen Felsplateau Preikestolen aus genießen. Sie erreichen den Fjord von Oslo aus entweder über die E134 oder E39. Letztere der beiden Routen dauert zwar etwas länger, verspricht als küstennahe Panoramaroute aber schon während der Autofahrt wunderschöne Fjordimpressionen.

Spektakulär: Felsplateau Preikestolen über dem Lysefjord

Hardangervidda-Nationalpark

Etwa vier Stunden nordöstlich vom Lysefjord liegt mit dem 3.422 km² großen Hardangervidda-Nationalpark der größte Nationalpark Norwegens. Er gilt als beliebtes Wander-, Angel- und Bergsteigergebiet. Die Naturlandschaft des Parks ist geprägt von Moor-, Fluss- und Seenlandschaften. Die höchsten Erhebungen auf dem Parkgelände sind der 1.690 m hohe Tafelberg Hårteigen sowie der 1.863 m hohe Plateaugletscher Hardangerjøkulen. Beide Berge sind von fast jedem Parkstandort aus klar zu sehen und lassen sich über die parkeigenen Wanderwege gut erschließen.

Bergen

Zweieinhalb Stunden westlich des Hardanger-Nationalparks befindet sich mit Bergen ein echter kultureller Hotspot der norwegischen Westfjorde. Die Stadt ist Heimat namhafter Schriftsteller, Künstler und Musiker, darunter Johan Christian Clausen Dahl, der als bedeutender Landschaftsmaler der Romantik galt. Insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert stellte Bergen zudem eine Reihe wichtiger Poeten und Komponisten Norwegens wie etwa Ludvig Holberg oder Edvard Grieg. Kaum verwunderlich ist es da, dass die Stadt mit dem Den Nationale Scene das älteste norwegische Theater besitzt und Kunstmuseen sowie Kulturmonumente an fast jeder Straßenecke zu finden sind. Für Kultururlauber sind die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten also ein echtes Muss.

Farbenpracht: Historische Häuser in Bergen

Ålesund

Eine weitere kulturelle Hochburg an den norwegischen Westfjoren ist Ålesund. Das Stadtbild ist hier geprägt von der Architektur des Jugendstils, und das Jugendstilzentrum der Schwanenapotheke gilt neben Ålesunds Stadtmuseum sowie dem Sunnmøre Freilichtmuseum zur Wikingergeschichte der Stadt als eines der wichtigsten. Außerdem befindet sich in Ålesund mit dem 1 km² großen Atlantikpark ein riesiges Meeresaquarium, das einen wunderbaren Programmpunkt für Fjordwanderungen in der Region liefert. Sie erreichen Ålesund von Bergen aus am besten über die E39. Auf dem Weg passieren Sie dabei solch herrliche Naturlandschaften wie die des Jostedalsbreen-Nationalparks.

Trollstigen und Trolltindan

Von Ålesund sind es nur zwei Stunden bis zu einem sagenumwobenen Tourhöhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes. Die Trollstigen (Trollleiter) sollen laut Volksglauben zur Heimat der norwegischen Bergtrolle führen. Diese wird von den Trolltindan (Trollgipfeln) südlich von Åndalsnes gestellt. Die dort befindliche Trollveggen (Trollwand) ist mit 1.700 m Höhe die höchste Steilwand Europas. Eine Besteigung wird nur erfahrenen Bergsteigern empfohlen. Allerdings bekommt man auch bei einer Autofahrt auf den Trollstigen einen faszinierenden Eindruck von diesem mystischen Gebirgsmassiv.

Straße durch eine mystische Gebirgswelt: Trollstigen 

Jotunheimen-Nationalpark

Wer das Reich der Trolle unversehrt durchquert hat, kommt früher oder später im östlich gelegenen Heim der Riesen an. In der nordischen Mythologie wird dieses als Jötunheim bezeichnet. Eine eisige, unwirkliche Welt, die bei der Namensgebung des mit 2.460 m höchsten norwegischen Gebirges Jotunheimen unverkennbar Pate stand. Dessen schroffe Gletschergipfel und Moränen könnten in der Tat die Kulisse für das mythologische Jötunheim liefern. In klarem Kontrast dazu stehen die grünen Täler am Fuße des Gebirges, die einige seltene Tier- und Pflanzenarten beherbergen. Sowohl das Gebirge als auch die Gebirgstäler sind Teil des 1.140 km² großen Jotunheimen-Nationalparks, der während einer Norwegenrundreise absolut sehenswert ist.

Rondane-Nationalpark

Der älteste Nationalpark des Landes Rondane liegt mit gerade einmal 76 km gar nicht weit vom Jotunheimen entfernt. Er wurde 1962 gegründet und ist für seine reichen Rentierbestände bekannt. Außerdem bietet der 963 km² große Hochgebirgspark mit seinen üppig bewaldeten Seetälern ausgezeichnete Wandermöglichkeiten. In der Parklandschaft trifft man dann auf typische Nordgewächse wie die Moorbirke, Heidekraut oder den Gletscher-Hahnenfuß.

Herrliches Wandergebiet: Rondane-Nationalpark

Trondheim

Für Wassersportfans ist Trondheim ein herrlicher Abschluss der Norwegenrundreise. Die Stadt war im Mittelalter noch als Niðaróss bekannt, was übersetzt "Nidmündung” bedeutet und auf die Lage Trondheims an der Flussmündung der Nidelva Bezug nimmt. Diese mündet am Hafen von Trondheim in den gleichnamigen Trondheimsfjord. Sowohl der Fjord als auch der Fluss Nidelv sind wie geschaffen für ausgiebige Kaja- und Kanufahrten. Die Gewässer sind umgeben von malerischen Klippen- und Hügellandschaften und lassen sich dank ruhigem Seegang gemütlich befahren.

Lofoten

Wer seiner Norwegenrundreise noch eines oben draufsetzen will, kann bei einer Fahrt über die Fernrouten zu den Lofoten aufs Ganze gehen. Die Inselgruppe zählt zu den nördlichsten Ausläufern Norwegens und ist nur etwa 100 bis 300 km vom Polarkreis entfernt. Hier her verschlägt es vor allem Jäger von Naturphänomenen, die auf den Lofoten Jagd auf Polarlichter machen. Doch auch die Landschaft der Lofoten ist unglaublich bezaubernd und Ausflugsziele wie der Lofotodden-Nationalpark könnten zum gelungenen Höhepunkt Ihrer Rundreise werden. Der Name der Lofoten bedeutet übersetzt im Übrigen “Luchsfuß”. Und tatsächlich besteht mit viel Glück die Möglichkeit, im hiesigen Nationalpark einen der wenigen noch wild lebenden Luchse Europas in freier Wildbahn zu erhaschen. Erreichen können Sie die Lofoten vom norwegischen Festland aus bequem über zahlreiche Fährverbindungen.

Polarlichter über Hamnoy auf den Lofoten