Als Besucher in Spanien: Dos and Don'ts
Spanien gehört zu den beliebtesten Reiseländern bei Deutschen. Insbesondere die vielen Inseln im Mittelmeer und Atlantik sowie die traumhafte mediterranen Küste sind gerne besuchte Urlaubsziele. Das bedeutet, dass die Spanier gut auf Besucher eingestellt sind. Dennoch gibt es auch hier einige Dos and Don'ts, die Sie als Urlauber in Spanien generell beachten sollten. Hierbei gilt: Je ländlicher die Region ist, desto wichtiger werden diese Verhaltensregeln, da hier Traditionen und die typisch spanische Lebensart noch hochgehalten werden. Aber auch in den Urlaubshochburgen können Sie mit diesen Tipps vermeiden, in unnötige Fettnäpfchen zu treten.
INHALT
- Die Begrüßung
- Spanier ungleich Spanier
- Typische Fettnäpfchen
- Der spanische Dresscode
- Das Essen und die Siesta
- Bezahlen und Trinkgeld
- Die Sache mit der Sprache
- Spanische Unterhaltung, Gestik und Mimik
- Ein Marktbesuch und das Anstehen
- Spanische Einladungen und die Pünktlichkeit
- Ferienhäuser & Wohnungen in der Region
Die Begrüßung
In Spanien ist der Handschlag die normale Form der Begrüßung. Allerdings sollten Sie dabei das Schütteln vermeiden – der spanische Handschlag ist tatsächlich nur ein Handschlag. Die klassische Anrede ist "Señor" für Männer und "Señora" für Frauen. Jüngere Frauen können Sie auch mit "Señorita" ansprechen, was in etwa dem deutschen "Fräulein" entspricht. Unter Freunden begrüßen sich Spanier meist mit Umarmungen und einem Wangenkuss. Als Begrüßungswort können Sie getrost "Hola" sagen – "Hallo" auf Spanisch. "Hasta Luego" hingegen bedeutet "Tschüss" oder "Bis bald".
Spanier ungleich Spanier
Je nach Region kann es sein, dass der Spanier sich gar nicht als Spanier versteht. So sollten Sie besonders in Katalonien vorsichtig damit sein, jemanden als Spanier zu bezeichnen. Viele verstehen sich hier als Katalonier. Ähnlich sieht es im Baskenland aus, und selbst im südlichen Andalusien gibt es diesen Regionalstolz. Seien Sie sich der Besonderheit dieser regionalen Identitäten also stets bewusst, wenn Sie etwa im Überschwang vom tollen Spanien und den netten Spaniern sprechen.
Typische Fettnäpfchen
Es gibt einige Dinge, die Sie in Spanien nicht kommentieren sollten, sofern Sie Ihr Gegenüber nicht gut kennen. So spielt die katholische Religion für viele Spanier eine wichtige Rolle. Gerade die ländlichen Regionen sind diesbezüglich oftmals konservativ geprägt. Vermeiden Sie hier also Kommentare zur Religion oder zum Papst. Dasselbe gilt für den berühmten spanischen Stierkampf.
Der spanische Dresscode
Einen Dresscode gibt es vor allem in den Kirchen und Kathedralen, wo Sie nicht zu freizügig hinein dürfen: Schultern und Beine müssen Sie bedecken. Im Gegensatz dazu ist das Baden oben ohne an vielen Stränden erlaubt und sehr verbreitet. Die typische Urlauberkleidung wird Ihnen gerade in den Touristenhochburgen niemand übel nehmen. Allerdings sind etwa kurze Hosen bei den Spaniern selbst nicht sehr beliebt, da sie als unfein gelten. Tendenziell neigen die Spanier zu einem eleganten, modischen Stil.
Das Essen und die Siesta
Die Essenszeiten in Spanien unterscheiden sich stark von denen hierzulande. So gibt es während der berühmten Siesta zwischen 13 Uhr und 17 Uhr Mittagessen, gefolgt von der Mittagsruhe. Traditionell steht das Leben zu dieser heißesten Zeit des Tages praktisch still, und auch im modernen Spanien ist die Siesta noch weit verbreitet. Das Abendessen findet dann ab etwa 21 Uhr statt und kann sehr ausgiebig ausfallen. Allgemein hat das gemeinsame Essen in Spanien einen hohen Stellenwert. Respektieren Sie also auch als Besucher die Siesta – oder machen Sie am besten einfach mit bei der Entspannung.
Bezahlen und Trinkgeld
In Spanien ist es üblich, in Restaurants oder Bars, zusammen zu zahlen. Dabei wird die Rechnung meist auf einem Tablett, Teller oder in einem Korb gebracht, auf dem Sie auch das Geld legen. Bei mehreren Personen legt dann jeder seinen Anteil dazu, anstatt dass jeder für sich bezahlt. Beim Trinkgeld wird es etwas komplizierter. Ob es erwartet wird, hängt von der Branche, der Region und letztlich vom Einzelfall ab. Das Geben von Trinkgeld ist insgesamt weniger verbreitet als in Deutschland. Sie können aber in der Regel getrost etwa 10 bis 15 Prozent geben.
Die Sache mit der Sprache
Ganz grundsätzlich kommen Sie in den meisten Touristengegenden mit Englisch aus. Je ländlicher es wird, desto schwieriger kann dies allerdings werden. Dazu kommt, dass die Spanier es in der Regel sehr schätzen, wenn ein Tourist sich die Mühe macht und ihre Sprache spricht. Mit ein bisschen Spanisch können Sie also sehr leicht echte Sympathiepunkte bei den herzlichen Spaniern gewinnen. Dabei können Sie freilich bei geringen Sprachkenntnissen und falschen Betonungen in eine ganze Reihe neuer Fettnäpfchen treten. Diese sollten Sie allerdings nicht verunsichern, denn die Spanier werden das tendenziell mit Humor nehmen und zu schätzen wissen.
Spanische Unterhaltung, Gestik und Mimik
Vermutlich kennen Sie das Bild vom lauten, temperamentvollen Spanier. Dieses kommt nicht von ungefähr: Sehr häufig werden Unterhaltungen laut und vor allem energisch geführt. Dazu gehört auch viel Unterstützung von Gestik und Mimik. Überschwänglichkeit und vermeintlich wilde oder durchbohrende Blicke sind meist völlig normal – lassen Sie sich davon also nicht irritieren! Auch Unterbrechungen dürfen Sie nicht übel nehmen. Leise und ruhig zu sprechen und häufig sogar das Ausredenlassen des Gegenübers zeugen anders als hierzulande nicht von gutem Benehmen.
Ein Marktbesuch und das Anstehen
Auf einem Markt in Spanien ist Selbstbedienung etwa bei Obst nicht üblich. Sie sollten die Ware möglichst nicht berühren. Dagegen ist Handeln und Feilschen absolut gängig. Von Touristen wird es zwar nicht erwartet, jedoch freuen sich viele Händler darüber, wenn Sie es versuchen. Das Handeln ist dabei für viele eine Art Spiel. Kein Spiel allerdings ist das Anstehen in der Schlange. Hier sind die Spanier mitunter ordnungsliebender als die Deutschen: Das Schlangestehen und der klare Platz darin sind eine sehr ernste Sache.
Spanische Einladungen und die Pünktlichkeit
Sollten Sie von Spaniern eingeladen werden, so gilt dies in der Regel einem Treffen in einem Restaurant oder einer Bar. Einladungen nach Hause sind eher die Ausnahme. Wichtig ist, dass Sie die in Spanien übliche Pünktlichkeit berücksichtigen. Pünktlichkeit kann in Spanien nämlich locker eine halbe Stunde Verspätung implizieren – das ist ganz normal und gehört eher dazu, als tatsächlich pünktlich im deutschen Sinne zu sein. Das heißt nun nicht, dass Sie selbst unbedingt zu spät kommen müssen. Nur sollten Sie die Verspätung nicht übel nehmen oder kommentieren.
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