Urlaub mit Auto: Was man in welchem Land beachten muss!

Mit der Aufhebung der Reisebeschränkung in Europa eröffnen sich endlich wieder neue Möglichkeiten, um Urlaub zu machen. Vor allem Autoreisen sind jetzt sehr beliebt und viele Reisefreunde können es gar nicht erwarten, loszufahren. Vorher gibt es jedoch einiges zu beachten, da sich die Regeln bezüglich Mautgebühren, Vignetten und Tempolimit je nach Land stark unterscheiden. Sind vorab alle Pläne gemacht, Route geklärt und nötige Vorkehrungen getroffen, steht einem Campingurlaub in Portugal, einem Citytrip in eine der vielen spannenden europäischen Metropolen oder dem lang ersehnten Strandurlaub an der Côte d'Azur nichts mehr im Wege.

Attention! So fährt es sich durch Frankreich

In Frankreich gestaltet sich die Regelung der Mautgebühren an den Autobahnstationen als nicht ganz unkompliziert und vor allem nicht ganz günstig: In der Regel wird in den meisten Gegenden eine Gebühr verlangt, die sich aus der zu fahrenden Gesamtstrecke (mit ca. 10 Cent pro Kilometer) und der Höhe des Autos zusammensetzt. Das Tempolimit ist moderat und liegt auf der Autobahn bei 130 km/h, auf Schnellstraßen bei 110 km/h. Bei den Landstraßen müssen Sie aufpassen: Auf kleineren Straßen gilt Tempo 80 statt 100!

Frankreich: Tempo 80 auf kleineren Landstraßen

Das kostet Sie die Spanientour

Spanien ist an sich ein günstiges und sehr beliebtes, weil wunderschönes offenes Land in Europa. Da macht es auch nicht allzu viel aus, wenn man ein paar Euro auf den Mautstationen liegen lassen muss. Für eine Strecke von 10 Kilometern zahlen Sie allerdings 10 Euro. Dafür fallen keine Gebühren für eine generelle Vignette an.

Italien ist bekannt für seine strengen Mautregelungen

In Italien herrschen seit jeher strenge (und teure) Regelungen, was die Mautgebühren für Autobahnbenutzung angeht. An den jeweiligen Einfahrtsstraßen zur Autobahn ziehen Pkw-Fahrer ein Ticket und bezahlen beim Verlassen der Autobahn den jeweiligen Betrag für die Länge der gefahrenen Strecke, die mit ca. 6 Cent pro Kilometer abgegolten wird. Auf den italienischen Landstraßen gilt offiziell ein Tempolimit von 90 km/h, auf Schnellstraßen 110 km/h und auf Autobahnen 130 km/h. Und in den historischen Innenstädten können Parkvergehen sehr teurer werden - oft sind sie komplett für auswärtige Autos gesperrt!

Italien: In der Altstadt sind oft nur für Anlieger-Autos erlaubt  

Stolze Preise in der Schweiz

Wie alles in der Schweiz ist auch die Nutzung der Autobahn eine teure Angelegenheit. Jeder, der ins Land einreist, braucht eine Jahresvignette, die ca. 40 Euro kostet, selbst wenn Sie nur für eine kurze Strecke über die Grenze müssen. Vom Schummeln raten wir in jedem Fall ab: Wer erwischt wird, zahlt erst recht, und zwar den Preis der Vignette und ganze 200 Euro noch oben drauf. Wer allerdings öfter im Jahr die Schweiz durchquert, für den ist die Jahresvignette eine günstige Lösung.

Vignettenpflicht für alle in Österreich

Wer mit dem Auto ins Alpenland reist, braucht auf der Autobahn eine Vignette bzw. ein "Bickerl", wie die Einheimischen sagen. Die gibt es an entsprechenden Grenzstationen und gekennzeichneten Autobahnstationen ab ca. 10 Euro für eine Zehntagesreise, und für 30 Euro haben Sie zwei Monate lang freie Fahrt. Eine Jahresvignette kostet Sie rund 100 Euro und lohnt sich, wenn Sie gerne und öfter im Süden unterwegs sind.

Österreich: Ohne "Bickerl" geht nichts auf der Autobahn

In Kroatien kommt es aufs Alter an

In Kroatien gelten gewisse Fahrbestimmungen für gewisse Altersgruppen. Hier dürfen Pkw-Führer unter 25 Jahren auf Landstraßen 80 km/h, auf Schnellstraßen 100 km/h und auf Autobahnen 120 km/h nicht überschreiten. Zuzüglich müssen sich junge, unerfahrene Fahrer, die unter 24 Jahre alt sind, an eine andere Promillegrenze halten, nämlich 0,0. Das Gleiche gilt für Lkw-Fahrer. Alle Anderen haben eine Toleranzgrenze von 0,5 Promille. Vom letzten Sonntag im Oktober bis zum letzten Sonntag im März gilt auf allen Straßen gesetzmäßig: Licht an! Mautgebühren sind in Kroatien streckenabhängig und werden entweder bei der Auf- und Abfahrt per Ticket eingelöst oder mit der Electronic Toll Collection.

Deutschland: von wegen Land des unbegrenzten Tempolimits

Deutschland ist auf der ganzen Welt dafür bekannt, dass man mit unbegrenzter Geschwindigkeit über die Autobahnen brausen kann. Das stimmt so schon lange nicht mehr! Die meisten Autobahnen haben – wenn auch keine allgemeingültige Tempobegrenzung – doch oft Schilder und Angaben bezüglich der jeweiligen Geschwindigkeitsbegrenzung, die in der Regel bei 120 km/h bis 140 km/h liegt. Es herrscht für PKW weder eine Maut noch eine Vignettenpflicht.

Deutschland: Nicht auf allen Autobahnen herrscht "frei Fahrt"

Autofahren à la Hollandaise

Die Straßen in den Niederlanden sind für Autofahrer mautfrei und eine Vignette brauchen Sie hier auch nicht. Jedoch gilt wie in Dänemark eine Gebühr für die Brücken. Die Fahrt durch den Kil-Tunnel bei Dordrecht kostet 2 Euro für Pkws, der Westerschelde-Tunnel bei einfacher Durchfahrt 5 Euro. Normalerweise gilt in den Niederlanden das gleiche Tempolimit wie in den meisten Ländern Europas: 130 km/h auf den Autobahnen. Neuerdings haben sich die Holländer dazu verpflichtet, dieses aus Klimaschutzgründen zwischen 6 Uhr morgens und 7 Uhr abends auf maximal 100 km/h herunterzudrosseln.

In England müssen Sie zum Falschfahrer werden

Das Wichtigste vorweg: In England herrscht Linksverkehr! Lassen Sie sich aber nicht sofort davon abschrecken, schließlich ist das Land mit seinen herrlichen Landschaften und seiner attraktiven Hauptstadt den ersten Stress wert! Wenn Sie sich einmal daran gewöhnt haben, auf der linken Seite zu fahren und rechts zu überholen, ist ein Roadtrip durch Cornwall, Devon oder in Englands Norden ein einmaliges Abenteuer. Außerdem werden die Tempolimits nicht in km/h, sondern in mph angegeben. In Städten dürfen Sie offiziell 30 mph (48 km/h), auf Landstraßen 60 mph (96 km/h) und auf der Autobahn nicht über 70 mph (112 km/h) fahren. Wenn Sie in kleineren Ortschaften oder Städten unterwegs sind, achten Sie an Kreuzungen auf die Schilder, in England gibt es nämlich keine rechts vor links Regel an Kreuzungen und in den unzähligen Roundabouts (Kreisverkehr) müssen Sie im Uhrzeigersinn fahren und links blinken, um ihn wieder zu verlassen.

England: Gegen den Uhrzeigersinn durch den Kreisverkehr

So machen es die fortschrittlichen Skandinavier

In Skandinavien herrscht keine Vignettenpflicht und die Mautgebühren werden für Norweger per Mautmesser im Auto monatlich abgerechnet, während in Schweden nur City-Mautgebühren in Göteborg und Stockholm anfallen. Wer als Urlauber mit dem eignen Auto nach Norwegen einreist, kann sich entweder vorab den Autopass online bestellen und kriegt nach der Reise die Rechnung zugestellt, oder Sie erhalten die Rechnung, weil Sie per Autobahnkamera mit Ihrem Nummernschild registriert wurden. Dänemarks Infrastruktur ist gut, es herrscht kaum bis gar kein Verkehr und es werden lediglich Gebühren für die Überquerung der Brücken verlangt: Die Storebaeltbrücke kostet Pkw-Fahrer ca. 60 Euro pro Wegstrecke.