Die 10 schönsten Burgen und Schlösser in Deutschland

Deutschland ist ein Land der Schlösser und Burgen. Wehrhafte Festungen und prunkvolle Adelspaläste finden sich von der Ostsee bis zu den Alpen. Manche, wie das Schloss Neuschwanstein im Allgäu, wirken wie steingewordene Träume. Andere, wie die Wartburg im thüringischen Eisenach, erscheinen wie in Mauern gefasste Dokumente deutscher Kultur – und das sogar mit UNESCO-Welterbestatus. Allesamt sind sie Meisterwerke der Baukunst voller Geschichte und Geschichten. Neben Architektur und Historie warten die herrschaftlichen Anlagen oftmals mit schönen Parklandschaften, spannenden Führungen und vielfältigen Aktivitäten für die ganze Familie auf. Hier folgen zehn der schönsten Burgen und Schlösser in Deutschland.

Schloss Neuschwanstein

Schloss Neuschwanstein des bayerischen Märchenkönigs Ludwig II. ist eine Ikone weit über Deutschland hinaus. Der menschenscheue Monarch hatte sich die romantische Ritterburg, die auf einem zerklüfteten Felsen hoch oberhalb von Hohenschwangau liegt, als Rückzugsort erbauen lassen. Die Fertigstellung 1869 erlebte er nicht mehr. Geblieben ist eine monumentale poetische Traumwelt mit prachtvollen Wohn- und Repräsentationsräumen sowie einer künstlich angelegten Grotte. Faszinierend sind die von den Opern Richard Wagners inspirierten Bilderzyklen. Viel profaner und dennoch sehenswert ist die Schlossküche mit Spießbraterei und Fischbassin.

Schloss Neuschwanstein

Burg Falkenstein

Trutzig liegt die Burg Falkenstein auf einem Granitfelsen über dem Talgrund des Perlbachs. Die Anfänge der Veste reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück. Längst ist sie zum Wahrzeichen des vorderen Bayerischen Walds geworden und eröffnet von ihrem mächtigen Bergfried Ausblicke bis zum Großen Arber. Ihr arkadengesäumter Innenhof bildet den beeindruckenden Schauplatz der Burghofspiele Falkenstein für Freilichttheaterfans. Ebenfalls beliebt bei Besuchern ist das Museum Jagd und Wild auf Burg Falkenstein.

Schloss Güstrow

Als echtes Renaissancejuwel in Deutschland gilt Schloss Güstrow in der gleichnamigen historischen Residenzstadt an der Mecklenburgischen Seenplatte. Herzog Ulrich zu Mecklenburg ließ sich den Prachtbau ab 1558 als Wohnsitz errichten. Im 17. Jahrhundert lebte sogar der berühmte Feldherr Albrecht von Wallenstein in den hochherrschaftlichen Gemäuern. Deren Grundstruktur ist typisch norddeutsch. Gleichzeitig finden sich faszinierende französische und italienische Architekturelemente. Im Festsaal sollten Sie unbedingt einen Blick auf die Stuckdecke und das Rotwildfries mit springenden Hirschen werfen. Flaneure zieht es in den großen Lustgarten des Schlosses.

Schloss Güstrow

Jagdschloss Granitz

Das wohl schönste Panorama über die Ostseeinsel Rügen genießt man vom extravaganten Mittelturm des Jagdschlosses Granitz. Der wurde vom preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel entworfen und ragt stolze 38 Meter in den Himmel. Um seine Aussichtsplattform zu erreichen, steigen Sie über 154 gusseiserne Stufen in luftige Höhen. Auch das übrige Schloss im Stil eines italienischen Renaissance-Kastells ist eine Entdeckung. Es steht auf dem fast 100 Meter hohen Tempelberg inmitten der Buchenwälder der Granitz, die im 19. Jahrhundert als exzellentes Jagdrevier bekannt waren. Nicht umsonst ließ sich der Fürst zu Putbus ab 1837 den weiß verputzten Luxusbacksteinbau errichten. Neben Führungen durch die Räume erwarten Sie Konzerte im Marmorsaal und Mondscheinwanderungen rund um das Schloss.

Burg Hohenzollern

Bei einem Ausflug in die Schwäbische Alb ist ein Besuch der Burg Hohenzollern ein Muss. Der Stammsitz des preußischen Königshauses zählt zu den imposantesten Burganlagen in Deutschland. Das mehrtürmige Hochschloss erhebt sich eindrucksvoll auf einem bewaldeten Bergkegel und präsentiert sich als romantische Festung im neugotischen Stil. Zu sehen gibt es neben prunkvollen Sälen und Salons auch die preußische Königskrone, glänzende Ritterrüstungen und die legendär gewordene Schnupftabakdose Friedrichs II., die ihm im Siebenjährigen Krieg das Leben gerettet haben soll. Im Burghof finden regelmäßig Kulturveranstaltungen statt. Zum Stärken geht es ins Café oder in den Biergarten der Anlage.

Burg Hohenzollern

Schloss Brake

Im Schloss Brake im nordrhein-westfälischen Lemgo gehen Sie gute 400 Jahre zurück auf Reisen in die kunstvolle Welt der Renaissance. Die einstige Residenz der Grafen zur Lippe steht, umgeben von einem Wassergraben, auf den Grundfesten einer der größten mittelalterlichen Burgen in Norddeutschland. Ihre Räumlichkeiten beherbergen das sehenswerte Weserrenaissance-Museum mit zahlreichen Objekten aus dem 16. und frühen 17. Jahrhundert. Sie entdecken nicht nur Möbel, Tafelzier und Gemälde, sondern auch eine Kunst- und Wunderkammer sowie ein alchimistisches Laboratorium.

Schloss Waldeck

Hoch über dem Edersee thront auf einem Felsen Schloss Waldeck. Die trutzige Burganlage mit ihrem markanten Pulverturm und Bergfried im Norden Hessens wurde erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt. Lange diente sie als Stammsitz der Grafen von Waldeck. Ab 1734 beherbergten die altehrwürdigen Gemäuer das Landeszuchthaus. In den Kellergewölben erinnert die Ausstellung "Hinter Schloss und Riegel" bis heute daran. Eine echte Attraktion ist auch die Schlossterrasse, von der Sie einen einzigartigen Blick auf den Edersee und seine mächtige Sperrmauer genießen.

Schloss Waldeck

Burg Lahneck

Am Zusammenfluss von Rhein und Lahn erhebt sich auf einem Felsvorsprung die Burg Lahneck. Der Anblick der um 1244 erbauten Spornburg ist derart romantisch, dass er sogar Johann Wolfgang von Goethe zu einem Gedicht inspirierte. Um die mittelalterliche Anlage mit ihren neugotischen Stilelementen ranken sich Erzählungen über verschwundene Mädchen und heldenhafte Tempelritter. Spannend sind auch Besichtigungen der Burgküche, des Rittersaals und der Glasmalereien in der Burgkapelle St. Ulrich. Vom Bergfried schweift der Blick über die Stadt Lahnstein und das anmutige Rheintal.

Schloss Muskau

Hermann von Pückler-Muskau, häufig nur als Fürst Pückler bekannt, war ein exzentrischer Paradiesvogel. Sein Name ist nicht nur unwiederbringlich mit einem dreischichtigen Sahneeis verbunden, sondern auch mit Orientreisen, Modeschriftstellerei und meisterhafter Gartenkunst im oberlausitzschen Kurort Bad Muskau. Beiderseits der Neiße schuf er ab 1815 den Muskauer Park, einen klassischen Landschaftsgarten nach englischem Vorbild, der seit 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Hier liegt auch das Schloss Muskau, eine Hofanlage mit Altem und Neuem Schloss, Gartenpalais, Marstall und Orangerie. Eine Augenweide ist das im Neorenaissancestil gestaltete Neue Schloss, in dem eine Ausstellung über Pücklers umtriebiges Leben erzählt.

Schloss Muskau

Schloss und Rittergut Hämelschenburg

Schloss und Rittergut Hämelschenburg gehört zu den bedeutendsten Anlagen der Weserrenaissance in Deutschland. Der märchenhafte Dreiflügelbau zwischen Hameln und Bad Pyrmont ist seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der welfischen Adelsfamilie von Klencke. Bei einer Führung spazieren Sie durch die historischen Räume des vollständig erhaltenen Wasserschlosses und stoßen neben wertvollen Möbeln und Gemälden auch auf eine Porzellan- und Waffensammlung. Im schönen Landschaftsgarten der Anlage befindet sich eine Pyramide, die einst als Begräbnisstätte diente. Ebenfalls sehenswert ist die St.-Marien-Kirche, die als erster freistehender protestantischer Sakralbau nach der Reformation gilt. Nach der Besichtigungstour lockt das Café des Schlosses.